An der Mosel ist Hochwasser seit Generationen ein Thema. Kesten war wegen seiner topografischen Lage - insbesondere ab den 1990er Jahren - stark betroffen. Daher beschloss das rheinland-pfälzische Umweltministerium, in den Schutz vor einem 15-jährlichen Hochwasser zuzüglich einer 50 cm hohen Pufferzone (Freibord) zu investieren.

Mobile Hochwasserschutz-Systeme sichern bei Bedarf auch Durchfahrten von Straßen.
Bis zu 3,2 m hohe Mauern und Deiche schützen den Ort heute auf einer Länge von rund 1,1 km. Bei Bedarf werden mobile Schutzelemente aufgesetzt. Diese lagern in einer Halle, die ebenfalls neu errichtet wurde. Ein neues Hochwasserpumpwerk befördert überlaufendes Wasser zurück in den Fluss. Deiche und Untergründe wurden mit Spundwänden gedichtet. Drainage und Druckrohrleitungen entwässern die Bereiche entlang der Hochwasserschutzstraße und die Außengebiete mit den Weinbergen. Zudem wurde zeitgleich fast die komplette Kanalisation in der Stadt saniert. Etliche Straßenzüge verwandelten sich in Baustellen.

Bis zu 3,2 m hohe Mauern und Deiche schützen Kesten auf einer Länge von rund 1,1 km.
Komplexe Aufgabe für erfahrenes Team
Mit der Vorplanung des Projekts starteten unsere Hydroprojekt-ExpertenInnen im Jahr 2000. Zwei Jahre später war die Vorzugslösung gefunden. In 2004 begann die Entwurfsplanung und drei Jahre danach standen die Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Darauf folgten Ausführungsplanung und Vergabe. Im Dezember 2008 rollten die Baufahrzeuge an. Bauoberleitung, Dokumentation und Bauüberwachung lagen wieder in den Händen unserer Fachleute.

Im Dezember 2010 war der Hochwasserschutz fertig. Schon wenige Wochen danach wurde es erneut Ernst in der Moselgemeinde.
Zum Jahreswechsel 2011 schwoll der Fluss bedrohlich an. Schutzmauern und Deiche hielten die Fluten erfolgreich zurück! Bis heute. Auch bei dem Starkregenereignis im Juli 2021, das andernorts große Schäden anrichtete, war auf sie Verlass.
Die Kestener vertrauen den Hochwasserschutzanlagen. Auch über zahlreiche Neubürger kann sich der Ort inzwischen freuen. Deswegen blickt das Team von Tractebel Hydroprojekt mit dem guten Gefühl zurück, der Gemeinde und ihren Bewohnern wertvolle Dienste geleistet zu haben.
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„Dank der guten Zusammenarbeit mit den Behörden, den vor Ort tätigen Baufirmen und den Bürgern, haben wir das Projekt erfolgreich abschließen können. Intensive Öffentlichkeitsarbeit, Transparenz und der Kontakt zur Bevölkerung haben zu einer breiten Akzeptanz der Maßnahme beigetragen“, sagt Dr.-Ing. Barbara Tönnis, Projektleiterin von Tractebel Hydroprojekt. |