ENGIE und TotalEnergies werden gemeinsam das Masshylia-Projekt, Frankreichs größte Produktionsstätte für grünen Wasserstoff, planen, entwickeln, bauen und betreiben. Das solarbetriebene Projekt befindet sich im Herzen der Bioraffinerie La Mède von TotalEnergie in Südfrankreich.
Nach seiner Fertigstellung im Jahr 2024 wird der Standort die erste groß angelegte Initiative des Landes zur Dekarbonisierung von Wasserstoff sein, der in industriellen Prozessen verwendet wird. Tractebel war von Beginn an dem Projekt beteiligt, das über einen 40-MW-Elektrolyseur schätzungsweise 15 Tonnen grünen Wasserstoff pro Tag produzieren wird.
Nächste Schritte zur Mobilisierung eines breiten Spektrums an Tractebel-Know-how
Nach den Vormachbarkeitsanalysen, die unsere Experten im Jahr 2019 durchgeführt haben, läuft derzeit die nächste Projektphase. In Zusammenarbeit mit den Partnern ENGIE und TotalEnergies haben unsere Experten in Frankreich kürzlich die Konsolidierungsphase des Standorts (Planungsgrundlagen, Kostenvoranschläge usw.) und die Vorentwurfsphasen abgeschlossen. Dazu gehören die Prozess-, Elektrizitäts- und Bauarbeiten, Umsetzungspläne, Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltstudien (HSE) und die Integration in andere Aspekte des Projekts.
Um den Anforderungen eines Projekts dieser Größenordnung zu entsprechen, hat Tractebel ein multidisziplinäres Team von mehr als 15 Experten mobilisiert. Unsere Maschinenbauingenieure beschäftigen sich mit Wasserstoffspeichern und Elektrotechniker entwickeln konstruktive Lösungen für die Schnittstelle zwischen der erneuerbaren Energieversorgung, der Photovoltaik (PV), und der Anlage.
Im Rahmen der Arbeitsschutzstudien führten unsere Experten 2D-Simulationen zur Berechnung des sogenannten Dominoeffekts durch. Die Partner identifizierten Einschränkungen der bestehende Bioraffinerie, die Tractebel dann in die Wasserstoffanlage integrierte. Zudem prüfen wir die notwendigen Genehmigungs- und Zeitvorgaben und setzen entsprechende Aktivitäten mit den Partnern um.
Grüner Wasserstoff für eine neue Ära sauberer Industrie
Wasserstoff ist eine zunehmend praktikable Energie-Alternative, die nicht nur zur Dekarbonisierung bestimmter Regionen, sondern auch der Industrien beiträgt. Die Wasserstoffanlage Masshylia wird grünen Wasserstoff durch Elektrolyse erzeugen, bei der Wassermoleküle in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) aufgespalten werden. Der entstehende Wasserstoff gilt als grün, wenn der im Prozess verwendete Strom aus erneuerbaren Quellen – in diesem Fall Solarenergie – stammt.
Derzeit wird Wasserstoff, der in Raffinerien verwendet wird, hauptsächlich aus Erdgas gewonnen. Der Ersatz durch Wasserstoff auf Basis erneuerbarer Energien ist ein wirksamer Weg zur Dekarbonisierung des Raffineriebetriebs. Der in Masshylia produzierte grüne Wasserstoff wird als Ersatz für die Dampf-Methan-Reformierung in industriellen Prozessen für die Bioraffinerie verwendet.
"Die Mobilisierung eines so breiten Spektrums an Tractebel-Know-how unter einem Dach unterstreicht unsere Fähigkeit, durchgängige, multidisziplinäre Wasserstofflösungen zu liefern. Die Zusammenarbeit mit dem ENGIE / TotalEnergies-Konsortium bei Frankreichs erstem Großprojekt zur Dekarbonisierung von industriellem Wasserstoff ist eine große Inspirationsquelle, da Masshylia als Maßstab für andere Unternehmen und Sektoren dienen wird. Je mehr grüner Wasserstoff in der Industrie vorhanden ist, desto näher kommen wir einer klimaneutralen Zukunft."
Maud Sosso, Projektleiterin Energie in Frankreich