„Mit grünem Wasserstoff lässt sich der Klimawandel bremsen und die Energiewende meistern“, lautet das Fazit des ersten H2-Forums von Tractebel in Bad Vilbel. Am 21. Januar 2020 widmeten sich rund einhundert Experten aus Wirtschaft, Forschung und Behörden einer der wichtigsten Aufgaben, die global zu lösen sind.
„H2 ist ein Schlüssel zur Energiewende“, stellte Dr. Thomas Brandstätt, Vorsitzender der Tractebel Engineering GmbH, in seinen begrüßenden Worten fest. Auf welch vielfältige Weise grüner Wasserstoff zu einer umweltfreundlichen Energieversorgung und Mobilität sowie zu einer nachhaltigen Industrie beitragen kann, erfuhren die Teilnehmer bei Vorträgen und Diskussionen. Der Erfahrungsaustausch stand im Mittelpunkt der erfolgreichen Veranstaltung.
Felix Knicker von der Tractebel Engineering GmbH und Manuel Manzke, Projektmanager der Tractebel Overdick GmbH, präsentierten ihr weltweit einzigartiges Konzept der 400 MW Offshore-Plattform zur Herstellung von grünem Wasserstoff aus Windkraft. Auch ENGIE, der Mutterkonzern von Tractebel, ist auf dem Gebiet aktiv. Paul Serrat von der Business Unit Hydrogen berichtete über Strategien und weltweite Projekte.
Wasserstoff löst viele Aufgaben
Welche Rolle Salzkavernen als großtechnische Wasserstoffspeicher spielen können, erläuterte Daniel Mercer von der Storengy Deutschland GmbH. Die technischen Möglichkeiten und den Nutzen des Betriebs von Gasturbinen mit H2 stellte Gabriele Pinzone, Leiter Thermische Kraftwerke bei Tractebel Deutschland, vor.
Mit Lösungen für die Umwandlung von Abfällen in erneuerbare Brennstoffe bot Lorena Iglesias Albacete von der Tractebel Engineering S.A. den Teilnehmern des Forums einen Perspektivwechsel. Ihr Vortrag leitete passend über zum Erfahrungsbericht von Matthias Ohl von der WSW Energie & Wasser AG: Die Stadt Wuppertal hat bereits zwei Busse in Betrieb genommen, die mit H2 produziert mit Strom der eigenen Müllverbrennungsanlage fahren.
Die Chancen, die biologische Methanisierung für Energiespeicherung, CO2-Weiterverwendung und die Herstellung erneuerbarer Brennstoffe bietet, präsentierte Camilo Lopez von Electrochaea. Welchen Weg die Elektrolyse mit erneuerbarer Energie für das kommende Gigawatt-Zeitalter bereitet, stellte Arnaud de Lhoneux von Hydrogenics Europa vor.
Angeregte Diskussion
Die anschließende Podiumsdiskussion vertiefte einige Aspekte. Neben den Referenten Matthias Ohl und Daniel Mercer nahmen Jeanette Uhlig, Seniorexpertin Sektorkopplung bei der Deutschen Energie-Agentur (DENA) zu Fragen der politischen Rahmenbedingungen, und Dr. Patrick Kleineidam, Fachgebietsleiter Windenergie bei Tractebel Deutschland, zur Produktion von grünem Wasserstoff aus Erneuerbaren Energiequellen teil.
Mit Informationen aus Berlin von der parallel verlaufenden Handelsblatt-Konferenz kündigte Jeanette Uhlig an, dass in rund acht Wochen mit dem zu erwartenden Statement zur nationalen Wasserstoff-Strategie der Bundesregierung ein starkes Signal gesetzt werden soll.
Dr. Thomas Brandstätt begrüßte die rund einhundert Teilnehmer.