Die Stadt Skardu und eine Reihe von Dörfern in der hochgebirgigen Provinz Gilgit-Baltistan werden von einem neuen Wasserkraftprojekt am Fluss Harpo profitieren. Unter der Leitung von Tractebel begleitet ein Joint Venture mit dem pakistanischen Partner National Development Consultants (NDC) das Vorhaben. Die deutschen Wasserkraftexperten von Tractebel hatten bereits im Jahr 2011 die Machbarkeitsstudie für das zukunftsweisende Projekt erarbeitet.
Jetzt sind Sie erneut im Auftrag der pakistanischen Water and Power Development Authority (WAPDA) tätig. In den ersten beiden Jahren erstellen sie die Ausschreibungsunterlagen und begleiten die Vergabe sowie die Planung. Während dieser Zeit finden auch die Umwelt- und Sozialverträglichkeitsuntersuchungen statt. Weitere vier Jahre wird der Bau in Anspruch nehmen.
Technisch anspruchsvolle Lösungen
Die Anlage am Harpo River, einem Nebenfluss des Indus Rivers, wird mit einer Fallhöhe von fast 750 Metern eine Leistung von 34,5 MW erzeugen. In einem Tiroler Wehr wird das Flusswasser gefasst. Dessen Entwurfsprinzip verhindert, dass grobes Geschiebe in den Triebwasserweg gelangt. Geplant ist außerdem ein Wasserweg mit einem Doppelkammer-Sandfang, einem Freispiegelkanal und einer Druckrohrleitung, die das Wasser zum Krafthaus leiten. Zwei vertikal angeordnete Pelton-Maschinen werden eine Jahresstromproduktion von nahezu 170 GWh erzeugen.
Zum Kraftwerksprojekt, dessen Umsetzung voraussichtlich im Jahr 2025 abgeschlossen sein wird, gehören auch eine Zufahrtsstraße und eine Hängebrücke mit einer Spannweite von rund 150 Metern über den Indus. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) und die französische Agence Française de Développement (AFD) finanzieren das gesamte Vorhaben. Am 26. April unterzeichneten die WAPDA und Vertreter des Joint Ventures den Vertrag.

Vertragsunterzeichnung für neues Wasserkraftprojekt in Pakistan.

Am Harpo entsteht mit Know-how von Tractebel ein neues Wasserkraftwerk.