High-wave Offshore-Solarmodule werden schon bald Realität

18 Jul 2019

Es ist eine Premiere! Tractebel ist stolzer Leiter eines Konsortiums, das sich mit einer bahnbrechenden Technologie für high-wave Offshore-Solarmodule befasst. Das Projekt verspricht die Revolutionierung des Meeresenergie-Sektors.

Ein Konsortium aus Tractebel, der Jan De Nul Group, DEME, Soltech und der Universität Gent gibt mit Stolz den Start eines innovativen Projekts im Bereich der schwimmenden Meeres-Solartechnologie bekannt. Die Partner sind davon überzeugt, dass Photovoltaik (PV)-Module in Offshore-Gewässern eine der maßgeblichen zukünftigen grünen Energiequellen sind. In Kombination mit Aquakultur und Offshore-Windkraft am selben Standort ermöglicht diese innovative Technologie eine effizientere Nutzung des verfügbaren Platzes.

High-wave Offshore-Solartechnik als logischer Schritt im Energiemarkt

Während die Kosten der PV-Technologie ständig weiter sinken, ist die Entwicklung hin zu Offshore-Anwendungen, die für starken Seegang geeignet sind, ein logischer nächster Schritt nach der Realisierung von schwimmenden Süßwasser-PV-Anlagen. Diese sind für Seen und Dämme sowie Offshore-Anwendungen für schwachen Wellengang in Lagunen und anderen geschützten Umgebungen geeignet. Es wird erwartet, dass Faktoren wie Bodenknappheit, Großserien-Standardisierung und NIMBY-Effekt das Wachstum des Offshore-Solarenergiemarktes unterstützen werden, wie es bei der Windenergie der Fall war. Generell kann diese Expansion als Schritt zur Weiterentwicklung der sogenannten Blue Economy gesehen werden, die Konzepte wie Städte auf dem Wasser, Offshore-Energiezentren usw. vorantreibt.

Eine schwierige Umgebung

Damit die Solartechnologie in rauen Offshore-Umgebungen funktioniert, müssen die bisherigen PV-Module so angepasst werden, dass sie Salzwasser sowie starken Strömungen und Wellen standhalten. Darüber hinaus muss ein kostengünstiges Konzept für die Schwimmerstruktur entwickelt werden. Zudem wird von Anfang an die Integration der schwimmenden PV-Module ins Ökosystem untersucht, um die Auswirkungen so weit wie möglich zu minimieren.

Ein Konsortium mit bewährter Erfolgsbilanz

Die Konsortialpartner bringen alle erforderlichen Fähigkeiten und Fachkenntnisse mit, um dieses innovative Projekt zu einem echten Erfolg zu machen. Während Tractebel weitreichende Kompetenzen sowohl in der PV-Technologie als auch in der Offshore-Technik vorweisen kann, verfügen DEME und die Jan De Nul Group über langjährige Erfahrung im Anlagenbetrieb auf dem Meer. Sie sind an zahlreichen Entwicklungen und Installationen von Windparks beteiligt. Soltech wiederum ist Experte für spezialisierte PV-Module und die Universität Gent ist eines der führenden Wissenszentren für Offshore-Technik, Aquakultur und Ökosystemforschung.

Eine gemeinsame Initiative von Industrie und Regierung

Das Konsortium unter der Leitung von Tractebel wurde im Rahmen des flämischen Blue Cluster gegründet und wird von VLAIO stark unterstützt. Das Budget dieser Initiative in Höhe von rund 2 Mio. Euro ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der Industrie und staatlicher Unterstützung. Mit diesen Mitteln will das Konsortium neue Konzepte entwickeln sowie Labor- und Feldversuche durchführen, um die ersten Schritte zur Kommerzialisierung der Technologie zu unternehmen.  

Eine zukunftsweisende Lösung

Die Partner des Konsortiums sind die ersten in Belgien, die diese zukunftsweisende Offshore-Solarlösung erproben. Ihr Ziel ist es auch, als Vorreiter Offshore-Solarparks in der belgischen Nordsee zu realisieren – eventuell in Kombination mit Windparks oder Aquakultur. Auf diese Weise positionieren sich die Partner in diesem neuen, dynamischen Markt.

 

Denis Lohest, CEO von Tractebel in Belgien: „Diese bahnbrechende Initiative passt perfekt zu Tractebels Bestreben, ein weltweit führender Anbieter von Offshore-Ingenieursleistungen für Energieerzeugung, -speicherung und -übertragung zu werden. Nach unserer aktiven Mitwirkung an einem der weltweit ersten schwimmenden Windparks, ist es uns eine große Ehre, gemeinsam mit maßgeblichen Energieakteuren eine einzigartige Technologie für high-wave Offshore-Solarmodule zu entwickeln.“

Luc Vandenbulcke, CEO von DEME: „Wir bei DEME sind zuversichtlich, dass die high-wave Offshore-Solartechnik eine Schlüsselrolle bei der Realisierung eines nachhaltigen Energiewandels spielen kann. Mit unserem Know-how, unserer Hightech-Ausrüstung und unseren innovativen Lösungen sind wir seit jeher ein Pionier auf dem Markt für erneuerbare Energien. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren Konsortialpartnern bei der Entwicklung und Installation des weltweit ersten high-wave Offshore-Solarparks in Belgien.“

Philippe Hutse, Offshore Director der Jan De Nul Group: „Wir sind stolz darauf, Teil dieses Forschungsprogramms und dieser zukunftsweisenden Lösung zu sein. Die Jan De Nul Group glaubt fest an erneuerbare Energien aus dem Meer und schwimmende PV-Anlagen könnten in Zukunft ein wertvoller Teil des Offshore-Energiemixes sein. Aus diesem Grund wollen wir mit Industrie und Regierung zusammenarbeiten, um diese nachhaltige Lösung zu beschleunigen.“

Stefan Dewallef, Leiter der Produktentwicklung bei Soltech: „Soltech freut sich auf die Herausforderung, meerestaugliche PV-Module zu entwickeln, die den rauen Offshore-Bedingungen standhalten.“

Dr. ir. Margriet Drouillon, Senior Business Developer an der Universität Gent: „Dieses fachübergreifende Projekt passt perfekt zu den Bestrebungen der UGent, ihre Forschung und Entwicklung in den Meereswissenschaften sowie im Bereich Blue Growth im Allgemeinen auszubauen. Mit dem Labor für Aquakultur, der Abteilung für Umwelttoxikologie und der Abteilung für Meerestechnik haben wir drei wissenschaftliche Expertengruppen auf ihrem jeweiligen Gebiet, die an dem Projekt teilnehmen.“

Download der kompletten Pressemitteilung.

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